Die Steinzeitgräber

Sylt - Harhoog

47 Großsteingräber sind auf Sylt nachgewiesen und beweisen die über 6.000 Jahre alte SIedlungsgeschichte auf der Insel. Unter den harten klimatischen Bedingungen betrieben die ersten Siedler Ackerbau und Viehzucht. Aus der Zeit um Christi Geburt sind zudem 3 Ringwallanlagen auf Sylt belegt, von der heute aber nur noch die Tinnumburg erhalten ist.
Der Verein Soelring-Foriining zur Pflege des Sylter kulturellen Erbes hat die Broschüre "hünen.kulTour" herausgegeben, die 3 Touren zu den prehistorischen Zeugnissen vorschlägt.


Der Harhoog

Das Hünengrab aus der Jungsteinzeit ist bereits rund 3.000 Jahre alt und für ein tonnenschwerers Steinmonument ist es schon erstaunlich viel rumgekommen. Ursprünglich befand es sich auf der Anhöhe Weenk südöstlich der Keitumer Kirche als 32m langer Hügel. Dort war es den Bauarbeiten zum Hindenburgdamm im Wege und so wurde es kurzerhand ein Stück Richtung Flughafen versetzt. Auch dort konnte es nur kurze Zeit bleiben und wurde im Zuge der Flughafenerweiterung an seine heutige Stelle am Grünen Kliff in Keitum versetzt. Seine Verkleidung aus Erde und Sand hat der Harhoog bei seiner Reise verloren und so kann die zugrundeliegende steinerne Konstruktion heute direkt bestaunt werden.

Der Tipkenhoog

Direkt neben dem heutigen Standort des Harhoogs liegt der bronzezeitliche Tipkenhoog-Hügel. Der Sage nach das Grab des Riesen Tipken, der von seinem Wachturm (dem Tipkentörn) herannahende Feinde erspähen konnte. Konkrete Hinweise auf den Wahrheitsgehalt der Sage gibt es nicht, aber in das kollektive Gedächtnis der Sylter ist der Grabhügel als magischer Ort eingegangen und eines der Sylter Biikefeuer wird hier alljährlich entzündet.

Der Denghoog

Sylt - Denghoog Der Denghoog-Hügel nördlich hinter der Friesenkapelle in Wenningstedt ist ein ca. 5.000 Jahre altes Grab aus der Jungsteinzeit und damit so alt wie Stonehenge. Die 5 Meter lange und 3 Meter breite Grabkammer in Form einer Ellipse aus 12 großen Seitensteinen wird nach oben durch 3 monolithische, bis zu 18 Tonnen schwere Felsblöcke abgeschlossen. Ursprünglich war der Grabhügel von einem Ring aus hohen Steinen umgeben, die aber im Laufe der Zeit anderen baulichen Zwecken zugeführt wurden. Seit 1928 kann es durch einen engen Eingang betreten und besichtigt werden.


Die Tinnumburg

Ein weiterer mystischer Ort aus der prehistorischen Vergangenheit von Sylt ist die kreisförmige Tinnumburg am Ortsrand von Tinnum gelegen und eine der ältesten Ringwallanlage Schleswig-Holsteins. Mit einem Umfang von 440 Metern und einer Höhe von bis zu sieben Metern diente sie vermutlich als germanische Kultstätte, die im 1. Jahrhundert nach Christus bewohnt war. Auch die Tinnumburg dient als Kulisse für eines der traditionellen Biikefeuer am 21. Februar auf Sylt.