Die Sankt Severin Kirche hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Der Bau der Kirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück und sie wurde vermutlich an der Stelle eines alten germanischen Heiligtums erreichtet.
Der Name Sankt Severin geht auf einen Bischof von Köln aus dem 4. Jahrhundert zurück.
Die Kirche ist ein Beispiel für die norddeutsche Backsteingotik und präsentiert sich mit einem markanten Backsteinbau. Die Architektur ist typisch für mittelalterliche Kirchen in der Region.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie erweitert, mehrfach umgebaut und renoviert. Der um 1450 im Stil der Spätgotik erbaute Kirchturm ehrt der Legende nach mit 2 eingelassenen Findlingen die beiden Nonnen, die für den Bau ihr Vermögen stifteten.
Das Innere der Kirche ist mit wertvollen Kunstwerken und religiösen Artefakten
aus verschiedenen Epochen geschmückt.
Der dreiteilige Schnitzaltar aus dem Jahr 1480 zeigt im Mittelflügel den sogenannten Gnadenstuhl - Gottvater zeigt der Gemeinde den auferstandenen Christus - und in den Seitenflügen die zwölf Apostel.
Das älteste Inventarstück ist der romanische Taufstein mit vier Löwen im Sockel aus der Zeit um 1000 nach Christus.
Die neue Orgel aus dem Jahre 1999 als Ersatz für die alte Orgel wurde von der Firma Mühleisen in Leonberg gebaut. Sie ist mit 46 klingenden Registern die größte Kirchenorgel in Nordfriesland und eine der klangschönsten.
Die bekannten Mittwochskonzerte bieten Orgelmusik vom feinsten und sind fast immer schnell ausverkauft. Neben dem Organisten von St. Severin Alexander Ivanov sind immer wieder Organisten aus ganz Deutschland zu Gast und zeigen ihre Virtuosität.
Die Kirche ist von einem wild-romantischen Friedhof umgeben, auf dem vermutlich schon in vorchristlicher Zeit Tote bestattet wurden. Der Brunnenstein neben der Kirchen-Apsis stammt aus dieser Zeit und ist wahrscheinlich der Göttin Freya gewidmet. Bis 1991 diente er als Schwellenstein vor der Nordtür der Kirche.
Neben den Gräbern alteingesessener Sylter Familien findet man hier auch Gräber bekannter Persönlichkeiten wie den Spiegel-Gründer Rudolf Augstein (1923–2002), dem Verleger Peter Suhrkamp (1891–1959) oder dem Literaturkritiker Fritz J. Raddatz (1913–2015).
Skulpturen zeitgenössischer Künstler findet in verschiedenen Ecken des Friedhofs.
Am Westeingang des Friedhofs die Statue „Totengedenken“ des Künstlers Ernest Igl aus den 1980er Jahren, südlich der Kirche die Bronzeskulptur „Komtur“ (eine Gestalt mit einem „Mantel des Gewissens“ als leere Hülle) der aus Böhmen stammenden Künstlerin Anna Chromy. Am nördlichen Ende des Friedhofs die Figur „Boot“ des Hamburger Bildhauers Ludger Trautmann (geb. 1958) aus dem Jahr 2006, an der Nordwand der Friedhofskapelle das 1968 entstandene Fliesenbild „Garten Eden“ von Dieter Röttger, am südöstlichen Eingang des Friedhofs die Holzskulptur „Der gute Hirte“ von Ulrich Lindow (geb. 1949) aus dem Jahr 2002.